Klone rote Rebsorten


SPÄTBURGUNDER


WVW H 41

Spätburgunder

WVW H 41

Bei dem Qualitätsklon Pinot 777 sind die Selektionsarbeiten für neue Subklone soweit fortgeschritten, dass Pflanzgut in geringem Umfang zur Verfügung steht. Der Klon läuft bei uns vorläufig unter der Bezeichnung WVW H 41.
Die Traube ist insgesamt kleiner, hat kaum Schultern und kleinere Beeren. Der Ertrag ist 15-20% geringer und bringt 2-4 °Ochsle mehr. Im Versuch wurde, aufgrund der härteren Schale, eine deutlich geringere Botrytisanfälligkeit als beim 777 nachgewiesen.
Bedingt durch den höheren Beerenhautanteil ergibt der WVW H 41 farbkräftige, körperreiche Rotweine. Neben der leichten Mandelnote kommen hier auch Atribute, wie Kirsche und Rote Johannisbeere zur Geltung. Er eignet sich hervorragend für den Barriqueausbau. Ähnlich, aber noch geringer im Ertrag, sind die beiden Geisenheimer Klone 20-19 und 20-13.


Spätburgunder

Klon Frank 105 S

Der Klon ist zwar ein normaler Burgunderklon, aber dennoch seit Anbeginn durch seine Lockerheit und Botrytisfestigkeit aufgefallen. Das Mostgewicht ist etwas höher. Seine Beerengröße ist burgundertypisch, aber nicht besonders kleinbeerig.


Fr 1801

Spätburgunder

Klon Fr 1801

Der Klon Fr 1801 ist ein neuer mischbeeriger Klon aus Freiburg. Die Erträge sind durchschnittlich-hoch, bei sehr gutem Qualitätsniveau. Durch die Mischbeerigkeit ist der Klon weniger bortrytisanfällig.


We M 171

Spätburgunder

Klon We M 171

Der Klon Fr 1801 ist ein neuer mischbeeriger Klon aus Freiburg. Die Erträge sind durchschnittlich-hoch, bei sehr gutem Qualitätsniveau. Durch die Mischbeerigkeit ist der Klon weniger bortrytisanfällig.


We M 242

We M 242

Spätburgunder

We M 242

Durch die lockerbeerigen Trauben ist er weit weniger botrytisanfällig als die traditionellen Spätburgunderklone. Die Trauben sind etwas mehr geschultert. Der Reifezeitpunkt ist später im Vergleich mit dem normalen Spätburgunder. Die Trauben bleiben aber gesund. Die späte Lese (mit Lemberger) kann sehr hohe Mostgewichte erzielen.
Die Weine sind farbintensiv und kräftig. Der We M 242 tendiert etwas mehr zu einem Qualitätsklon bei geringerer Säure. Trotzdem ist er bei den lockerbeerigen Burgundern am ertragsstabilsten.


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Spätburgunder

Klon WVW H 42 L

Der Klon WVW H 42 L ist ein Marienfeld-Typ, hat also längere Traubenstiele. Die Bortrytisanfälligkeit ist deshalb sehr gering. Die Trauben weisen erstaunlicherweise bedeutend weniger ausgeprägte Schultern auf.
Bei zeitgleicher Spätburgunderlese ist die Qualität vergleichbar, bei späterer Lese allerdings deutlich höher. Der Ertrag ist normal hoch. Der Klon wurde hier am Standort Heilbronn entdeckt und züchterisch aufgebaut.


Bei der Auswertung des nachfolgenden Diagramms wurden die Erntedaten sowohl bei den klassischen Spätburgundern, als auch bei den Marienfeldtypen jährlich am gleichen Tag erfasst.

Bei dem Diagramm bezieht sich der Ertrag auf %-Abweichung von der Vergleichssorte. Das Mostgewicht wird in °Oe angegeben, der Fäulnisanteil in Prozent. Die Leistungsdaten stammen ausschließlich aus unseren Klonenvergleichsanlagen. Bewertung und Messungen erfolgen unmittelbar vor der Lese

Spätburgunder Premium-Klone der LVWO

We SLK 1 und SLK 2 Neu!

Beide Klon We SLK 1 und SLK wurde von der LVW0 aus alten Anlagen ausgelesen.
Kriterien bei der Auslese waren: Premium-Qualität (Dichte, Fülle, Aroma und Farbausbeute); Kleine und lockerbeerige Trauben und Beeren; hohe Zuckerleistung; Botrytisfestigkeit; geringer Ertrag zw. 50 und 90 kg/Ar (standortabhängig). Die Traubenstruktur ist locker- bis dichtbeerig; ca. 65 % kleinbeerig und 35 % mittlere Beerengröße.
Die Weine haben eine intensive Frucht; Kirsche, teilweise leicht Erdbeere und Himbeere. Sie haben einen filigranen Körper.


CLEVNER


Clevner

Klon WVW H 44 (ehemals Klon Sel HN)

Der Clevner ist eine Heilbronner Spielart des Spätburgunders. Er ist ein reiner Qualitätsklon, der im Mostgewicht ca. 5-7 Grad höher liegt. Der Reifezeitpunkt liegt beim normalen Spätburgunder. Arbeitswirtschaftlich von Vorteil ist der aufrechte Wuchs, der einen geringen Aufwand bei den Laubarbeiten zur Folge hat. Die Trauben sind ungeschultert und walzenförmig. Die Beere ist klein. Der Wein ist lebendiger, kantiger, kerniger. Kurz und gut, ein Sommerrotwein. Außerdem ist er als regionale Spezialität in das SLOW-FOOD Programm aufgenommen worden.


SAMTROT


Samtrot

Klon WVW H 47 (ehemals Klon Sel HN)

Der Samtrot ist eine Mutation aus dem Schwarzriesling, gilt aber als Spätburgunderklon. Entdeckt wurde er vom Heilbronner Weingärtner Hermann Schneider zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Qualität ist ähnlich hoch wie beim Clevner.
Die Trauben sind etwas lockerer mit kleinen Schultern. Der Wein ist samtig und weich.


SCHWARZRIESLING


We 273

We 292

Schwarzriesling

Klon We 292 und We 273

Beide Klone fallen durch ihren mittleren Ertrag und die hohe Qualität auf. Reife, Trauben- und Beerengröße sind durchschnittlich. Auffallend ist der gleichmäßige Wuchs. Die Botrytisanfälligkeit ist etwas geringer.


Schwarzriesling

Klon We 266

Der Ertrag ist hier geringer, gleichzeitig steigt die Qualität. Die Reife ist sehr gleichmäßig, Trauben- und Beerengröße etwas kleiner. Der Klon neigt etwas zur Botrytisanfälligkeit.


Schwarzriesling

Klon We 271

Dieser Klon ähnelt dem We 266, ist dabei aber mehr geschultert und kompakt. Ein weiterer Klon, der WVW 31 ist etwas mehr geschultert. Der Ertrag ist deutlich höher.


BLAUER TROLLINGER


WVW 17, WVW 18 und WVW 20

Blauer Trollinger

Klon WVW 17

Ein Klon des Weinbauverbandes Württemberg, der durch etwas kleinere Trauben und Beeren hervorsticht. Der Ertrag ist geringer, die Farbe gleichmäßiger.


Blauer Trollinger

Klon WVW 18

Ähnlich dem WVW 17 – insgesamt etwas unruhiger. Aus der Praxis wird immer wieder betont, dass die Extraktwerte um ca.1 g/l höher sind.


WVW 15

Blauer Trollinger

Klon WVW 15

Die Menge ist hier ca. 10 % geringer und passt dadurch ideal in das heutige Ertragsschema. In normalen Jahren muss weniger ausgedünnt werden. Das Mostgewicht liegt ca. 2 °Oe über dem Durchschnitt. Die Trauben sind tendenziell herzförmig-rund. Dadurch neigen sie weniger zur Stiellähme. Das Färben der Trauben erfolgt bei diesem Klon ca. 4-6 Tage früher im Vergleich zu anderen Trollingerklonen.


Blauer Trollinger

Klon We 4-7

Wegen seiner relativen Konstanz in Ertrag und Qualität wird dieser Klon noch vermehrt, ist aber vor allem wegen der höheren Erträge kaum noch nachgefragt.


Senkrecht wachsende Trollinger vor dem ersten Heften

Blauer Trollinger

Klon We S1, S3 und S 5 Neu!

We S 1 und We S 3 sind senkrecht wachsende Klone mit ähnlichem Ertrags- und Qualitätsniveau wie gängige Trollingerklone. Außerdem scheinen Sie weniger Geize zu bilden.
Der Wein ist bisher vielversprechend muss aber noch weiter beobachtet werden.
Beim Klon We S 5 handelt es sich um einen eigenständigen Klon, der nicht zusammen mit dem S1 und S 3 aufgebaut wurde.
Der Ertrag ist höher, der Wein trotzdem kräftiger und auch die Farbe intensiver. Das Mostgewicht fällt ab.



Blauer Trollinger

Trollinger WK I-Straight

Rebschulleiter Wolfgang Keicher, arbeitet an einem senkrechten Trollinger mit kürzeren, herzförmigen Trauben, der aus einer 30 Jahre alten Anlage im Erlenbacher Schemmelsberg herausgelesen wurde. Die Trauben zeigen eine frühere Färbung. Der Ertrag bewegt sich eher im unteren Trollingermittel. Die runderen, kürzeren Trauben wirken sich, aufgrund der geringeren welken Spitzen, positiv auf das Mostgewicht aus. Die Reben der ersten Vorstufeanlage sind virus- und maukegetestet.

Neben der LVWO Weinsberg beschäftigen sich auch private Züchter (E. Döbler), sowie der WVW Württemberg mit dem Aufbau senkrechtwachsender Trollingertypen.


LEMBERGER


Lemberger

Klon WVW H 84

Von den drei Heilbronner Klonen ist uns nur noch der WVW H 84 erhalten geblieben. Ähnlich dem WVW 74 ist die Traube etwas kürzer und neigt somit weniger zur Stiellähme.
Die Schultern sind nicht so ausgeprägt und wuchtig, wie z.B beim Elite. Es handelt sich bei diesem Klon noch um einen traditionellen roten Lemberger.


Lemberger

Klon WVW 74r und WVW 71r

Beide Klone des Weinbauverbandes. Hier ist die Traube nicht mehr so lange und etwas gedrungener. Beim WVW 74 r ausgeprägter.


Lemberger

WVW 72

Dies ist ebenfalls ein Weinbauverbandsklon allerdings mit größeren, längeren und geschulterten Trauben.


Lemberger

Klon We Elite

Der Klon We Elite ist ein ertragsstabiler Klon, der dem WVW 72 ähnelt. Beide färben im Herbst rot.


Lemberger

Klon We 379

Dieser Weinsberger Klon, auch rot, hat ein geringeres Ertragspotential im Vergleich zum Klon We Elite. Der Klon ist in Württemberg nicht mehr in der Vermehrung.


Neue Klone im Aufbau

Mittlerweile sind neuere Klone im Aufbau, die insgesamt vitaler sind. Die Laubfärbung im Herbst ist gelb anstatt rot. Nach der Veredelung sind die Klone virusfrei, können aber ebenso wie früher, an verseuchten Standorten, wieder infiziert werden. Da es noch kaum Erfahrungen gibt, müssen sie sich in der Praxis erst bewähren. Bereits jetzt zeigt sich, dass sie etwas zur Stiellähme neigen. Deshalb sollten diese neuen Klone auf schwach wachsenden Unterlagen, wie S0 4 und Binova, veredelt werden.
Sowohl der Weinbauverband Württemberg, als auch die LVWO Weinsberg sind am Aufbau beteiligt.
Dichtpflanzungen müssen unterlassen werden. Es sollte ein Standraum von 2,5 m² angestrebt werden. Bei heutigen Zeilenbreiten von 2 m, im Stockabstand nicht unter 1,2 m gehen. Auf ausreichend Magnesium im Boden achten, aber auch auf das Kali: Magnesiumverhältnis von 3:1. Während der Vegetation können magnesiumhaltige Blattdünger verabreicht werden.
Ein Halbieren der Trauben, ab Mitte Juli, verhindert Stiellähme an der Traubenspitze.

Der Klon Elite P ist ein klassischer roter Lemberger. Die Klone We 400G und WVW 74 sind Grüne von der LVWO und Weinbauverband. Das Diagramm oben zeigt in diesen Jahren nicht ganz den Durchschnittsertrag. Ertrag und Mostgewicht sind im 10-jährigen Mittel ähnlich.

Die grünen Lemberger zeigen sich in Trockenjahren bedeutend vitale, grüner. Außerdem sind sie stärker im Wuchs. Es ist davon auszugehen, das 8 von 10 Jahren eher trocken sind. Deshalb ist insgesamt dem grünen Lemberger den Vorzug zu geben.


Lemberger

Selektion Neipperg und Elite P

In einer unserer Klonenvergleichsanlagen stehen zehn ausgelesene Lemberger vom gräflichen Weingut aus Neipperg, auch der Elite P. Wir sind dabei durch gezielte Selektion die Klone auf 1-2 zu beschränken. Die Klone zeichnen sich durch einen geringen Ertrag und hohe Weinqualität aus. Da die Reben nur auf Bestellung veredelt werden, müssen diese mindestens 18 Monate vor der Pflanzung bestellt werden.


Bei dem Diagramm bezieht sich der Ertrag auf %-Abweichung von der Vergleichssorte. Das Mostgewicht wird in °Oe angegeben, der Fäulnisanteil in Prozent. Die Leistungsdaten stammen ausschließlich aus unseren Klonenvergleichsanlagen. Bewertung und Messungen erfolgen unmittelbar vor der Lese.

MUSKAT-TROLLINGER


WVW H 25

Muskat-Trollinger

Klon WVW H 25

Der Muskattrollinger ist eine alte württembergische Sorte. Die Eltern waren wahrscheinlich Muskateller und Trollinger. Reife, Ertrag und Qualität sind dem Trollinger ähnlich. In vielen Betrieben setzt sich der Muskattrollinger als Spezialität durch.
Er ist für Rotwein, Sekt, und Rosé geeignet.


CABERNET MITOS


Cabernet Mitos

Klon We 650

Cabernet Mitos ging aus der Kreuzung Lemberger x Cabernet Sauvignon hervor. Die Trauben werden spät reif, deshalb werden auch hier nur gute Lagen empfohlen. Durch Wasserverlust bei überreifen Beeren kommt es oft zur Saftkonzentrierung bei wenig Botrytisbefall. Auch hier ist der zuckerfreie Extrakt über 30 g/l.
Der Wein ist dunkelrot und sehr gerbstoffbetont. Er dient häufig als Deckrotwein.


ACOLON


Acolon

Klon We 725

Er entstand aus der Kreuzung Lemberger x Dornfelder. Der Acolon wird sehr früh reif und ist deshalb für Spätburgunder- und Schwarzriesling Lagen bestens geeignet. Der Austrieb ist spät. Es können hohe Mostgewichte erzielt werden. Die Sorte ist sehr empfindlich hinsichtlich der Kirschessigfliege.
Vom Weintyp her ist der Acolon feinfruchtig, farbintensiv und zurückhaltend in der Gerbstoffstruktur. Der Ertrag ist oft sehr hoch.


CABERNET DORSA


Cabernet Dorsa

Klon We 750

Cabernet Dorsa hat ebenfalls als Kreuzungseltern Dornfelder und Cabernet Sauvignon. Zum Anbau eignen sich nur gute Lagen bedingt durch die späte Beerenreife. Die hohe Zuckerleistung ist beachtlich. Beim Cabernet Dorsa muss man allerdings auf die Oidiumanfälligkeit achten. Der Wein hat die Cabernet Note, eine intensive Farbe und ist sehr feinfruchtig.


CABERNET CUBIN


Cabernet Cubin

Klon We 675

Die Weinsberger Neuzüchtung ist eine Kreuzung aus Lemberger und Cabernet Sauvignon. Die Sorte ist etwas früher reif als der Elternteil Cabernet Sauvignon, aber in der Regel nach der Hauptlese. Zu diesem Lesezeitpunkt ist bei mittlerem Ertrag das Mostgewicht im oberen Bereich. Der Wein ist sehr gerbstoffbetont und gut fürs Barrique geeignet. Der Cabernet Cubin stellt ähnliche Lageansprüche wie der Trollinger.


MERLOT


Merlot

Klon 181, jetzt auch der 9 Gm und 13 Gm

Hier verwenden wir den französischen Klon 181, der in der Regel auf der Unterlage Binova veredelt wird. Neue Geisenheimer, bei uns den 9 Gm und 13 Gm, Klone ab 2021.
Der 181 ist als Qualitätsklon mit einem mittleren Ertragsniveau eingestuft. So sticht er auch bei Merlot Vergleichsproben immer hervor.


CABERNET SAUVIGNON


Cabernet Sauvignon

Klon 169, 1 Gm

Der Cabernet Sauvignon hat ähnliche Eigenschaften, wie sein Kind, der Cabernet Cubin stellt aber für die optimale Qualität noch höhere Lageansprüche. Der Lesezeitpunkt ist sehr später. Der neue Geisenheimer Klon 1 Gm ist etwas niederer im Ertrag.


SYRAH


Syrah

Klon 877, 430

In Frankreich weit verbreitete Sorte. Sie stellt allerdings auch Lageansprüche an gute bis sehr gute Lagen. Die Reife ist mittelspät. Die Basisaugen sind weniger fruchtbar. Es besteht eine starke Empfindlichkeit gegen Trockenheit, Chlorose und Botrytis. Sehr kräftige Böden meiden.


CABERNET FRANC


Cabernet Franc

Klon 214, 327, 2 Gm

Die Sorte Cabernet franc ist der kleine Bruder vom Cabernet Sauvignon. Die Weine des 214 sind weicher, runder und haben ein ausgeprägtes Brombeeren mit Veilchenaroma. Ebenso der Klon 2 Gm. Der Klon 327 ist im Aroma etwas rauher und erdbetonter.