Informationen rund um unsere Reben

Hinweis zur Rebenabholung

Ihre bestellten Reben stehen ab Ende März zur Abholung bereit. Bitte vereinbaren Sie mindesten einen Tag vor der Abholung mit uns den Abholtermin. Berücksichtigen Sie auch, dass Reben 12 Stunden vor der Pflanzung gewässert werden. Die Abholung der Reben erfolgt nach dem Auszeilen, wenn die genaue Stockzahl feststeht.

Übrige Reben bei der Pflanzung mit der Pflanzmaschine können zurückgebracht werden. Jedoch können maximal 3% der Bestellmenge zurückgegeben werden.

Die Reben sind bis zur Pflanzung ordentlich aufzubewahren. Reste, aber nur ganze, original verschlossene Bündel ohne Wurzelrückschnitt werden nur unmittelbar nach der Pflanzung zurückgenommen. Reben, die länger als 3 Tage außerhalb unseres Betriebes sind, dürfen aus rechtlichen Gründen nicht mehr entgegengenommen werden. Außerdem ist bei Weitergabe der Rückläufer Austriebschäden, in der vergangenen Saison, sogar Totalausfall, aufgetreten. Für diese sind wir regresspflichtig.
Durch das Fiona-Programm oder durch sorgfältiges Ausmessen dürfte es kein Problem sein, die Rebenmenge exakter zu bestimmen. Vielleicht hilft Ihnen auch Ihr Lohnunternehmer mit dem GPS.
Haben Sie ausgezeilt und pflanzen erst ab Ende April, sollten Sie uns aus Rücksicht auf Ihre Kollegen, Ihren Rebenbedarf melden. Sind Reben knapp, werden diese nicht blockiert und kommen anderen Weingärtnern zugute.

Ab dem 20. Mai muss die bestellte Rebenmenge abgenommen werden. Unsere Reben sind alle eingeschult und die Saison ist weitgehend abgeschlossen.
Die bestellten Reben werden bis Juni aufbewahrt.

Pflanzen und Pflege von Tafeltrauben

Tafeltrauben im eigenen Garten sind doppelt nützlich. Von Mitte August bis Ende Oktober (je nach Sorte und Jahrgang) können Sie sich an Trauben, selbst geerntet frisch vom Stock, erfreuen. Deshalb empfehlen wir mehrere Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit zu pflanzen.
Gleichzeitig können Sie Ihre Hauswand oder Pergola durch frisches, grünes Laub verschönern. Die Pflanzung und Pflege, die eigentlich recht einfach ist, wird nachfolgend kurz erläutert.

Standort:
Ideal ist ein Platz in einer Süd- oder Westlage, möglichst geschützt durch Gebäude oder ähnlichem. Stauende Nässe, oder zu trockener Untergrund ist ebenso zu vermeiden wie frostgefährdende Lagen.

Pflanzung:
Der Pflanzzeitpunkt erstreckt sich über den ganzen Sommer bei Topfreben, und sollte bei Wurzelreben im April-Mai erfolgen. Beim Pflanzen sollten extrem heiße Tage vermieden werden. Zunächst gräbt man mit dem Spaten ein 30-40 cm tiefes Loch. Dann entfernt man die Jungrebe behutsam aus dem Topf. Dabei sollte der Wurzelballen ganz bleiben. Dies erreicht man am besten, wenn der Topfrand mit einem Messer umfahren wird. Bei Wurzelreben wird der Trieb vor der Pflanzung auf ein sichtbares Auge zurückgeschnitten, und die Wurzeln auf ca. 10 bis 15 cm eingekürzt. Zum Pflanzen selbst wird etwas Pflanzerde (Torf mit Sand) benötigt. Jetzt wird die Rebe ins Pflanzloch gestellt und zwar so, daß der Wurzelballen nicht zerfällt. Die Veredlungsstelle (siehe Skizze) sollte mit der Erdoberfläche abschließen. Danach wird das Pflanzloch vorsichtig zu ca. ¾ mit feiner Erde gefüllt, und die Rebe mit ca. fünf Liter Wasser eingeschwemmt. Nach dem Versickern des Wassers wird das Loch bis zur Veredlungsstelle mit normaler Erde aufgefüllt. Bitte geben Sie keinen Mist oder Dünger direkt ins Pflanzloch. Dies kann zu Wurzelverbrennungen führen.
Direkt hinter die Rebe wird zum späteren hochbinden ein Pflanzpfahl gestellt. Die Rebe sollte in den ersten 2 bis 3 Wochen täglich, an heißen Tagen sogar öfter gegossen werden.

Pflege

Pflege:
Der verbleibende Trieb wird bis in den September hinein, je nach Zuwachs (20 bis 30 cm), wiederholt angebunden. Dies geschieht am
besten mit Bast. Dabei wird der Trieb locker am Pflanzpfahl hochgebunden. Ziel sollte ein möglichst gerader und gesunder Trieb als Basis für eine Draht – oder Spalierrebe sein. Pflanzenschutzmaßnahmen gegen, die gegen die Pilzkrankheiten Peronospora (falscher
Mehltau) und Oidium (echter Mehltau) sind bei entsprechender Triebentwicklung, in der Regel ab Juni bis September, durchzuführen. Dabei sind dafür zugelassene Mittel in den vorgeschriebenen Aufwandmengen zu verwenden.
Meist handelt es sich um Mittel, die auch im Garten zur Anwendung kommen. Ihr Raiffeisenmarkt gibt Ihnen gerne nähere Auskunft darüber. (Gilt nicht für pilzresistente Sorten). Eine Düngung sollte nur auf mageren Standorten, bis ca. Mitte Juni, mit einem stickstoffhaltigen Mehrnährstoffdünger (Volldünger blau) erfolgen.

Pflanzzeitpunkt

Im Weinbau wird oft vergessen, dass es sich bei der Propfrebe um lebende Pflanzen handelt. Die Reben haben trotz allem einen endogenen Vegetationsrythmus. Jahrhunderte lange Erfahrungen und bewährte Abläufe werden verdrängt. Dabei werden die Erfordernisse der Pflanze und die Jahreszeit immer weniger berücksichtigt. Im Vordergrund steht immer mehr die Mechanisierung. Außerdem ist der Klimawandel eine bequeme Ausrede. Für einen optimalen Aufwuchs der Junganlage zählen nicht nur gute Bodenverhältnisse, sondern auch der richtige Pflanzzeitpunkt und ein „Händchen“ für den Aufwuchs. Die vergangenen trockenen Perioden im Frühjahr haben die Winzer regelrecht zu einem frühen Pflanzzeitpunkt ermuntert. Für die Pflanzmaschine war das ideal. Nicht jedoch für die Rebe. Häufig waren im März noch Saisonarbeitskräfte da oder man hat im April einen Osterurlaub eingeplant. Aber ist der Vorteil so groß?In schlechten Lagen ist die Frostgefahr hoch. Jungreben, vor allem Trollinger, Lemberger, Kerner und Müller-Thurgau haben eine geringe Austriebsbereitschaft der schlafenden Augen. Es kann, bei Frühjahrsfrost, sogar zu Totalausfall kommen. Bei tiefen Temperaturen können sich sogar Frostrisse bilden, die zu Maukebildung führen. Das Zeitfenster der Frostgefahr bis zu den Eisheiligen wird um so grösser.Wird bereits Mitte März gepflanzt muss man bis Ende April schon das dritte Mal bewässern.Hat man nun wirklich einen Vorteil? Sie, nicht das Wetter, haben es in der Hand – Pflanzen deshalb im April.
Bitte beachten Sie nachfolgend unser Merkblatt zur Rebenabholung!

Pflanzmaschine

Pflanzmaschine

Durch ausreichende Winterfeuchte und ständig Regen im Frühjahr, muss das Pflanzen mit der Maschine unbedingt in die zweite Aprilhälfte gelegt werden. Bilder wie oben führen automatisch zu einem schlechten Jungfeld. Das Pflanzschwert verdichtet die Wände. Den Wurzeln fehlt für den nötigen Bodenschluss durch Feinerde. Der Wurzelfuß steht in der Luft. Die Folge ist ein Kümmerwuchs. Einschlämmen gelingt nicht, da Unmengen von Wasser benötig werden. Viel wichtiger ist das Andrücken nach der Pflanzung. Zu empfehlen ist auch eine Spatenprobe vor der Maschinenpflanzung. Verschmiert das Spatenblatt, wie oben der Kanal des Pflanzschwerts, ist an ein Pflanzen mit der Maschine nicht zu denken. Der Pflanzzeitpunkt sollte der Winzer nicht der Lohnunternehmer festlegen. Positiv zu bewerten sind wahrscheinlich auch Pflanzungen mit einer kleineren Maschine an einem Schmalspurschlepper oder einer Raupe.Wichtig: Einebenen der Jungfeldfläche erst 1 bis 2 Tage vor der Maschinenpflanzung – nur so kann der Boden optimal austtrocknen.

Schadensbehebung bei Maschinenpflanzung im Sommer

Bei Maschinenpflanzung in zu feuchte Böden zeigt sich im Sommer häufig Kümmerwuchs. Wie vorher schon geschildert, steht die Propfrebe unmittelbar unter dem Wurzelfuß hol. Durch einen Einstich mit der Wasserlanze ca. 10 cm rechts und links der Rebe wird jeweils ca 3 l über die Rebwurzeln gewässert. An der Wasserlanze kann eine Markierung nach 20 cm angebracht werden, so dass der Hohlraum nicht noch weiter ausgespühlt wird. Nach ca. 3-5 Tagen, je nach Bodenart, wird der Hohlraum von rechts und links mit einem Stiel angedrückt und hat danach Bodenschluss.

Devrinol

Schon über Jahre haben Kunden, aber auch wir, in der Junganlage auf dieses Vorauflaufherbizid zurückgegriffen. Bei Streifenbehandlung unmittelbar nach der Pflanzung verhindert dieses Präparat ein Auflaufen von Samenunkräutern fast über die gesamte Vegetation. Oft kann eine Unterstock- Bodenbearbeitung entfallen. Devrinol wirkt ausschließlich auf der obersten Bodenschicht. Es hat keine Blattwirkung. Frühes Rigolen des Weinbergs im Spätsommer führt zum Auflaufen von Unkräutern im Spätherbst. Diese werden im Folgejahr nicht erfasst.

Pflanzenschutz im Jungfeld

Der Pflanzenschutz im Jungfeld richtet sich hauptsächlich nach der Peronospora. Beim Einsatz von phosphoriger Säure, muss beachtet werden, dass bei Verwendung von Resten aus dem normalen Spritzfass die phosphorige Säure, bei der Ausbringung mit der Rückenspritze mehrfach konzentriert ist. Ansonsten kommt es zu starken Verbrennungen des Triebes, das gilt auch für alle weiteren Spritzmittel. Der Zusatz von Schwefel ist wichtig zur Bekämpfung von Oidium und reicht aus. Außerdem ist eine sehr gute Nebenwirkung gegen Milben, insbesondere der Kräuselmilbe, gegeben.Die Spritzungen reichen bis weit in den September. Bei den letzten beiden Anwendungen hat sich zum Erreichen einer besseren Holzreife, ein Einsetzen eines Kupferpräparats bewährt. Dabei sollte aufgrund der Verbrennungsgefahr nur Kupfer bei über 20° Celcius ausgebracht werden.

Anbei folgende Empfehlung der Aufwandmenge bezogen auf 10 Liter Wasser Aufwandmenge:
15 g Netzschwefel
16 g Polyram oder 10 g Folpan oder ähnliches (Zulassung)
10 g Kupfer als Funguran oder ähnliches. 
Wichtig: alleine einsetzen: 20 ml Phosphorige Säure mit 30% oder 10 ml bei 60%iger Säure
Beim Zusatz von Wildverbissmitteln muss beachtet werden, dass diese die Wirkung von Netzschwefel vervielfachen. Dadurch kommt es auch zu Verbrennungen

Sortenklassen-Hilfe bei der Sortenwahl

Bis 1992 diente der Rebenaufbauplan mit genau definierten Sorten für entsprechende Lagen:
Sortenklasse I
Trollinger, Muskattrollinger, Muskatteller, heute Cabernet Sauvignon, Syrah, Cabernet Cubin
Sortenklasse II
Lemberger, Riesling, Silvaner, Traminer, heute Sauvignon blanc, Merlot, Cabernet franc, Cabernet Dorsa, Cabernet Mitos
Sortenklasse III
III a: Spätburgunder auch M-Klone, Samtrot Clevner, Grauburgunder, Weißburgunder, Kerner, Dornfelder, Chardonnay,
III b: Schwarzriesling, Acolon, Müller-Thurgau
Diese Regelung sollte auch heute noch bei der Sortenwahl zu Rate gezogen werden.

Wildabwehr

Wildabwehr

Unlängst habe ich in einer Junganlage eine neue Möglichkeit zur Abwehr von Wild gesehen. Die Methode wirkt gegen Hasen, Rehe und Wildschweine. Über eine Säule aus Vliesgewebe wird der Kunststoffbehälter kopfüber auf die Säule gestellt. Das Wildverbissmittel verteilt sich kontinuierlich auf dem Vlies und sondert einen Stoff aus, der wild abweisend ist. Das Präparart wird von der Firma: Saat- und Ernteschutz R. Barth, Am Bocklerbaum 45, 45307 Essen vertreten. Die Telefonnummer lautet 0201 59 783 786.